Volume 23 (June 1991) Number 3

ZDM

Zentralblatt für Didaktik der Mathematik

International Reviews on Mathematical  Education


Articles •  ISSN 0044-4103

 
ABSTRACTS

Book reviews

Lehrer erforschen ihren Unterricht. Eine Einführung in die Methoden der Aktionsforschung (Teacher do research in their classroom. An introduction to the methods of action research)
Altrichter, H.; Posch, P.: Lehrer erforschen ihren Unterricht. Bad Heilbrunn: Klinkhardt, 1990

Konrad Krainer, Klagenfurt (Austria)

'Aktionsforschung ist die systematische Untersuchung beruflicher Situation, die von Lehrern selbst durchgeführt wird, um diese Situation zu verbessern'. Das vorliegende Buch versteht sich als Handbuch, das diesen Prozess mit praktischen Anregungen methodisch unterstützen will. Es beginnt mit Anregungen für die Gestaltung eines 'Tagebuches' des Unterrichtsgeschehens und stellt danach weitere Methoden zur Sammlung und Analyse unterrichtsbezogener Daten vor. Ein Abschnitt ist den Handlungsstrategien gewidmet, die sich aus einem erweiterten Verständnis unterrichtlicher Situationen ergeben und zur Verbesserung der Qualität von Praxis beitragen.


Grundlagen und Praxis der Dyskalkulietherapie. Diagnostik und Intervention bei speziellen Rechenstörungen als Modell sonderpädagogisch-kinderpsychiatrischer Kooperation (Fundamentals and practice of dyscalculia therapy)
Grissemann, H.; Weber, A.: Grundlagen und Praxis der Dyskalkulietherapie. Bern: Huber, 1990

Jens Holger Lorenz, Bielefeld (Germany, F.R.)

Dieser Textband ist eine Weiterentwicklung des Buches 'Spezielle Rechenstörungen' desselben Autors. Er gibt eine wissenschaftlich abgesicherte Anleitung zur Planung individueller therapeutischer Maßnahmen bei Kindern mit speziellen mathematischen Lernstörungen (Dyskalkulie/Arithmasthenie). Dazu werden differentielle diagnostische Strategien entwickelt, die sich auf die möglichen Schwachstellen des Aufbaus mathematischer Operationen beziehen. Es werden, im Anschluss an die Schwachstellenanalyse, komplexe therapeutische Maßnahmen vorgeschlagen, die direkt in Interventionsstrategien integriert werden können. Das Werk bietet eine ganzheitliche und mehrdimensionale Darstellung und stützt sich auf kinderpsychiatrische, sonderpädagogische und fachdidaktische Einsichten.


Gleichungen: eine historisch-phänomenologische Darstellung (Equations: a historical-phenomenological presentation)
Kowolt, G.: Gleichungen: eine historisch-phänomenologische Darstellung. Stuttgart: Verlag Freies Geistesleben, 1990

Hartmut Köhler, Stuttgart (Germany, F.R.)

Das vorliegende Buch ist aus der Absicht heraus entstanden, am Beispiel der Gleichungstheorie aufzuzeigen, dass viele Begriffsbildungen über die Mathematik hinausweisen. Dies gelingt dadurch, dass die mathematischen Gesetzmäßigkeiten und Ergebnisse nicht als blosse formale Aussagen gewertet werden, sondern ihnen gegenüber ein inhaltlicher, sogar ein qualitativer Standpunkt eingenommen wird. Dabei zeigt sich nach Meinung des Autors, dass man zu umfassenden Begriffen geführt wird, die einem ganzheitlichen Erleben und nicht nur einem rein abstrahierenden verstandesmäßigen Erfassen zugänglich sind. Diese Art des Betrachtens mathematischer Begriffe sowohl von qualitativer Seite her als auch vom Herstellen eines Bezuges zum Menschen stammt ursprünglich von Rudolf Steiner, dem Begründer der Anthroposophie. Zur Erreichung dieses Zieles erwies es sich als notwendig, einen geschichtlichen Überblick über wichtige Entwicklungsstadien der Gleichungstheorie zu gehen, um die gekennzeichnete, dem Buch zugrundeliegende Idee verwirklichen zu können. Somit ist dieses Werk gleichzeitig eine umfassende Darstellung zur Entwicklung und Bedeutung der Gleichungslehre.


Information

Problemlösen im ungarischen Mathematikunterricht
Andreas Ambrus, Budapest (Hungary)

Das Thema wird unter verschiedenen Aspekten analysiert. Zuerst wird der Aspekt Problemorientierung des Mathematikunterrichtes betrachtet und durch einige Aufgaben aus ungarischen Lehrbüchern illustriert. Als zweiter Aspekt wird die Förderung begabter Schüler mit Beispielen aus ungarischen Wettbewerbsaufgaben diskutiert. Ein Hauptteil ist dann die Didaktik des Problemlösens, wo gezeigt wird, dass Problemlösen auch gelehrt werden kann; an einigen Beispielen wird das Trainieren von Lösungsideen aufgezeigt. Entscheidende Problembereiche beim Problemlösen sind die Kontrollfähigkeit bzw. Kontrollwilligkeit der Schüler sowie die heuristische Funktion von Zeichnungen, wie in den letzten beiden Abschnitten gezeigt wird. Zusammenfassend gibt der Autor am Schluss in Form von Thesen Handlungsanweisungen für problemorientierten Unterricht.

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Problem solving and mathematics education in Hungary. The subject is analysed with regard to four different aspects. The first aspect is problem orientation of mathematics teaching, which is explained by several examples taken from Hungarian textbooks. The second aspect is the way high achievers can be supported, which is shown by some problems put in Hungarian mathematics competitions. Main emphasis is placed on the didactics of problem solving, this part showing that problem solving is a technique that can be taught; several examples are given to show the approach and training strategy leading to the development of solution strategies. The other two significant aspects of problem solving are checking the results, including the pupils' readiness to check their calculations, and the heuristic function of drawings, shown in the last two parts. The author concludes his work with a number of theses, that present guidelines for problem-oriented teaching.


Conference reports

CIBEM 1. I congreso Iberoamericano de educacion matematica (1. Latin-American congress on mathematics education). Seville (Spain) 1990
Joao P. Ponte, Lisboa (Portugal)

This meeting (attended by teachers and mathematics educators coming from Latin American countries, Spain and Portugal) intended to put in common and promote the discussion of current issues and experience in all participating countries concerning curriculum development, teaching methods, teacher education, and research. The author gives an overview of panels, paper presentations and workshops and summarizes the plenary papers by L. A. Santalo (Argentina) on mathematics for non-mathematicians, E. Luna (Dominican Republic) on the role of research in improving mathematics teaching and learning in the context of a Latin American country, J. P. Ponte (Portugal) on the role of the computer in mathematics education in the light of research, innovative experiences and a teacher education program carried out in Portugal, C. Alsina (Spain): The 90s are ours - Educational ideas for a happy mathematics, and by U. d'Ambrosio (Brazil) on mathematics and its sociocultural environment.

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1. Iberoamerikanischer Kongress über Mathematikunterricht. Der Autor gibt einen kurzen Überblick über die Themen dieser Tagung, an der Mathematiklehrer und -didaktiker aus Lateinamerika, Spanien und Portugal teilgenommen haben. Die Hauptvorträge werden ausführlicher besprochen: Mathematik für Nichtmathematiker (L. A. Santalo, Argentinien), Die Rolle der Forschung bei der Verbesserung des Mathematiklernens und -unterrichtens im Zusammenhang mit einem lateinamerikanischen Land (E. Luna, Dominikanische Republik), Die Rolle von Computern im Mathematikunterricht im Hinblick auf Forschung, Innovationserfahrungen und ein portugiesisches Lehrerbildungsprogramm (J. P. Ponte, Portugal), Die 90er gehören uns: Pädagogische Gedanken für eine glückliche Mathematik (C. Alsina, Spanien) und Mathematik und sozio-kulturelle Umgebung (U. d'Ambrosio, Brasilien).


Structures in mathematics theories. San Sebastian (Spain) 1990
Piet Verstappen, Enschede (Netherlands)

The symposium offered an open platform to mathematicians, philosophers of science and historians to discuss the similarities in mathematical theories: their structures, historical development and relationships with sciences and technologies. There were plenary addresses with commentators and plenary discussions, morning lectures with discussions in two sessions and in the afternoon about twenty short lectures in five sections. The five sections were: 1. Mathematical theories and empirical theories; 2. Applications of mathematical theories; 3. History and sociology of mathematical theories; 4. Methods of research in mathematics; 5. Structures of mathematical theories.


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